
Arzneimittelherstellung
Unsere Aufgaben
Die Herstellung von Arzneimitteln zählt zu den pharmazeutischen Kerndienstleistungen unserer Apotheke und ist von zentraler Bedeutung für die sichere Versorgung unserer Patient*innen.
Wir unterscheiden dabei zwischen:
- Rezepturen, die individuell für einzelne Patient*innen angefertigt werden.
- Defekturen, die in größeren Mengen auf Vorrat hergestellt werden.

Gründe für die Eigenherstellung
Die Eigenherstellung von Arzneimitteln orientiert sich an den therapeutischen Bedürfnissen unserer Patient*innen und verfolgt konsequent das Ziel, die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) – und damit die Patient*innensicherheit – zu gewährleisten.
Ein wesentlicher Grund ist die Nichtverfügbarkeit von Fertigarzneimitteln in geeigneten Dosierungen:
- In den Kinderkliniken benötigen viele Patientinnen kindgerechte Dosierungen, die industriell nicht hergestellt werden.
- Im Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) sind Krebsmedikamente oft individuell zu dosieren – beispielsweise auf Basis von Körpergewicht oder Nierenfunktion.
Ein weiterer Grund ist die Erhöhung der Patient*innensicherheit.
Durch die Herstellung sogenannter Ready-to-Use-Arzneimittel können Zubereitungsschritte auf den Stationen vermieden werden. Diese Präparate sind bereits in der richtigen Dosierung vorhanden und reduzieren so das Risiko von Anwendungsfehlern.
Unsere Ziele
Mit der Herstellung von Arzneimitteln schaffen wir sichere, passgenaue und verlässliche Therapien – individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen.
Individuell, sicher, patientennah – Arzneimittelherstellung in der Apotheke des Universitätsklinikums Essen.
Unsere Bereiche
- [Rezeptur – Defektur – Sterilherstellung]
- [Zentraler Parenteralia Service (ZePaS)]
- [Zentrale Zytostatika Zubereitung (ZZB)]
Rezeptur, Defektur, Sterilabteilung

Unsere Aufgaben
Die Rezeptur- und Defekturabteilung ist für die klassische Arzneimittelherstellung in unserer Apotheke zuständig.
Hier werden von unseren Pharmazeutisch-technischen Assistent*innen (PTA) verschiedene Arzneiformen hergestellt – sowohl patientenindividuell als Rezepturen als auch auf Vorrat als Defekturen.
Dazu zählen unter anderem
- Kapseln
- Salben
- Lösungen
- Zäpfchen
- weitere individuell benötigte Arzneiformen
Sterilherstellung
Eine besondere Stärke unserer Eigenherstellung ist die Sterilherstellung, die deutschlandweit nur noch von wenigen Krankenhausapotheken in relevanter Größe betrieben wird.
In unserer Apotheke können Chargen von bis zu 250 Litern unter Reinraumbedingungen abgefüllt und im Endbehältnis sterilisiert werden. Damit sind wir in der Lage, auch größere Mengen an Spezialarzneimitteln sicher und zuverlässig bereitzustellen.
Ready-to-use-Arzneimittel
Ein weiterer Schwerpunkt der ist die Herstellung von ready-to-use-Arzneimitteln.
Diese Arzneimittel werden so aufbereitet, dass sie direkt auf Station angewendet werden können.
Unser Ziel
Die Rezeptur- und Defekturabteilung leistet durch individuelle und standardisierte Herstellungsprozesse einen unverzichtbaren Beitrag zur sicheren, bedarfsgerechten und modernen Arzneimittelversorgung im Universitätsklinikum Essen.
Individuelle Lösungen – für die Sicherheit und Versorgung unserer Patient*innen.
Vorteile
- Zubereitungsschritte auf Station entfallen
- mögliche Fehlerquellen werden minimiert
- die Arzneimitteltherapiesicherheit – und damit die Patientensicherheit – wird direkt erhöht
Zentraler Parenteralia Service (ZePaS)
Unsere Aufgaben
Im Zentralen Parenteralia Service (ZePaS) stellen wir unter Reinraumbedingungen patientenindividuell dosierte Medikamente her.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Herstellung komplexer Lösungen zur totalen parenteralen Ernährung. Mit Hilfe einer Mehrkanalpumpe fertigen wir individuelle Ernährungslösungen speziell für unsere Neonaten an.
Parallel dazu produzieren wir Standardernährungsbeutel für die Patient*innen der Kinderkliniken.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Zubereitung kindgerecht dosierter intravenöser Arzneimittel sowie die Herstellung von Augenarzneien und Schmerzpumpen.

Aseptische Herstellung
Die Zubereitung der patientenindividuellen Arzneimittel erfolgt im Rahmen einer aseptischen Herstellung.
Das bedeutet: Wir stellen aus sterilen Ausgangsstoffen sterile Medikamente her.
Die besondere Herausforderung besteht darin, bakterielle Verunreinigungen konsequent zu vermeiden – nur so ist die Sicherheit und Wirksamkeit der Medikamente gewährleistet.
Unser Ziel
Mit dem ZePaS stellen wir eine hochqualitative, sichere und individuell angepasste Arzneimittelversorgung für unsere Patient*innen sicher.
Besonders die kleinsten und vulnerabelsten Patient*innen – wie Früh- und Neugeborene – profitieren von dieser spezialisierten Versorgung.
Sicherheit und Präzision – für unsere Patient*innen von Anfang an.
Zentrale Zytostatika Zubereitung (ZZB)

Unsere Aufgaben
In der Zentralen Zytostatika Zubereitung (ZZB) stellen wir unter Reinraumbedingungen patientenindividuell dosierte Krebsmedikamente (insbesondere Zytostatika) für die Patient*innen des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) her.
Das WTZ zählt zu den größten Tumorzentren in Deutschland. Entsprechend hoch ist unser Produktionsvolumen: täglich über 300 Zubereitungen werden von unserem Team hergestellt.
Eine Besonderheit ist der Einsatz eines Herstellungsroboters (APOTECAchemo, Firma Loccioni), mit dem vollautomatisch Zytostatika-Zubereitungen angefertigt werden können – für noch mehr Präzision und Sicherheit.
Aseptische Herstellung
Die Herstellung dieser hochsensiblen Arzneimittel erfolgt im Rahmen einer aseptischen Produktion. Dabei werden aus sterilen Ausgangsstoffen sterile Medikamente für die Patientenversorgung zubereitet. Die zentrale Herausforderung liegt darin, mikrobiologische Verunreinigungen konsequent zu vermeiden, um die Sicherheit der Patient*innen zu gewährleisten.
Unser Ziel
Wir stellen eine sichere, qualitativ hochwertige und patientenindividuelle Versorgung mit Zytostatika sicher – Tag für Tag. Dabei verbinden wir modernste Technik mit pharmazeutischem Fachwissen und einem hohen Verantwortungsbewusstsein.
Für mehr Sicherheit in der Krebstherapie – für unsere Patient*innen.
CMR-Arzneimittel
Viele Wirkstoffe in der Krebstherapie gehören zur Gruppe der CMR-Arzneimittel – das heißt, sie sind cancerogen, mutagen oder reproduktionstoxisch.
Daraus ergibt sich eine doppelte Verantwortung:
- Produktschutz:
Das Medikament muss sicher und in höchster Qualität hergestellt werden.
- Mitarbeiter*innenschutz:
Um die herstellenden Kolleg*innen zu schützen, erfolgt die Arbeit ausschließlich in speziellen Sicherheitswerkbänken, die direkten Kontakt mit den Wirkstoffen verhindern.
Öffnungszeiten
| Montag – Dienstag | 07:30 – 16:00 Uhr |
| Mittwoch – Freitag | 07:30 – 15:30 Uhr |
| Samstag – Sonntag | 08:00 – 13:00 Uhr |
Anschrift
Apotheke im Universitätsklinikum Essen
Hufelandstrasse 55
45147 Essen
Tel. 0201 723 3290
Fax 0201 723 4266